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Den ersten Schreck bekam ich gleich am Anfang des Filmes als mein Blick auf die Restspielanzeige vom DVD Player fiel. Gerade 70 Minuten soll der Film noch gehen - dabei hatte er gerade erst gestartet! Recht wenig sollte man zuerst denken - recht viel aber im nachhinein. Mehr Stumpfsinn hätte mein Gehirn trotz der zwei Weizen die ich während des Filmes konsumiert habe wohl nicht verkraftet. Fangen wir mal ganz am Anfang an. Beim Cover. Irgendwo kommt es einen bekannt vor - woher kann ich nicht sagen. Jedoch sind Spiegelungen in dunklen Brillen kaum etwas neues und waren zuletzt irgendwann in den 90iger Jahren cool. Nebem dem Gasmaskentyp, der übrigens im Film überhaupt nicht vorkommt, prangt ein fettes uncut auf dem Cover. Aja, uncut. Muss gut sein, oder? Nein. In diesem Fall tut es rein überhaupt nichts zur Sache, der Film ist auch uncut nicht wirklich besonders brutal. Ausser man findet digitale Aftereffects Blutlachen verstörend. Meistens wirken diese aber höchstens in ihrere Lächerlichkeit verstörend. Nicht nur einmal kam das Weizen beim Lachen fast wieder aus der Nase raus. Das der Text Millionen Infizierte - Unzählige Tote gelogen ist, muss wohl gar nicht weiter erwähnt werden. Im Film sieht man nicht Millionen Infizierte Zombies - sondern vielleicht zehn. So eine maßlose Übertreibung ist selbst für einen C-Film frech. Doch genug der Oberflächlichkeiten. Prüfen wir nun, was der Film zu bieten hat.
Eine Gruppe abendteuerlustiger Großstädter will mit ihrer Reiseleiterin und einem Piloten eine Art Survival Trip machen. Dieser soll so etwas wie ein Selbstfindungstrip werden und zieht daher die unterschiedlichsten Personen an: Den übergewichtigen Nerd, das jung vermählte Paar, den coolen Hipster - eine bunte Mischung also, die Spannung verspricht und Konflikte innerhalb der Gruppe sind vorprogrammiert. Kaum ist das Flugzeug abgehoben sorgt einer der Passagiere für eine Überraschung: Er entführt das Flugzeug und zwingt nach einer zünftigen Prügelei an Bord das Flugzeug in der Nähe einer einsamen Insel zum Notwassern. Wie es so kommen muss, gibt es auf der Insel infizierte Zombies, die vor allem eines wollen: Die Angespülten Freizeitabendteurer zu verspeisen. Das der Entführer weitaus mehr weiß, stellt sich kurz darauf raus: Lt. John Paxton, so sein Name, ist nämlich ehemaliges Armymitglied und weiß von den kriminellen Experimenten mit einer biologischen Superwaffe, die der skrupelose US Colonel Donald Magnusson dort veranstaltete.
Die Story - angesiedelt irgendwo zwischen Far Cry und Die Insel des Dr. Moreau ist vor allem eines: Unglaubwürdig. Doch wer fragt bei so einem Film schon nach der Story? Viel interessanter ist es den durchwegs untalentierten Schauspieler und ihre noch schlimmeren deutschen Synchronstimmen zuzusehen bzw. hören. Dadurch abgelenkt konzentriert man sich jetzt eher auf diverse Ungereimtheiten, die dieser Film zu bieten hat, als auf Nebensächlichkeiten wie eine Story. Zum Beispiel erkunden gleich am Anfang ein paar von den Gestrandeten die Insel und finden ein verlassenes Militärcamp. Kehren zur Gruppe zurück und berichten. Später braucht die Gruppe offenbar aber mehrere Stunden um sich dort hin durchzuschlagen. In einer anderen Szene bekommt der Marine zum Abbinden einer Beinverletzung einen Schal gereicht. Nachdem die Kamera nach hinten zoomt ist die Frau plötzlich mehr als 10 Meter weit entfernt im Hintergrund zu sehen. Dem Regisseur scheint mehrmals das Gefühl für Raum und Zeit zu entgleiten. Wer Lust auf einen Trashfilm der untersten Kategorie hat kann bei Toxin ohne bedenken zuschlagen. filmdetails
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