Sonntag, 1. März 2015

Filmkritik: Massaker in Klasse 13 (1976)

(c) Laser Paradise
Massaker in Klasse 13: So der deutsche Name und man ist zunächst wieder einmal geneigt über den deutschen Titel herzuziehen. In diesem Fall wäre es aber nicht gerechtfertigt, da der Original Titel Massacre at Central High heisst. Also keine Schuld des deutschen Verleihs, sondern des Studios. Und der Titel ist übrigens tatsächlich nicht gerechtfertigt: Ein Massaker im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Dafür einige Morde. Und das Ganze besitzt sogar wesentlich mehr Tiefgang als man zunächst vermuten sollte. Vom extrem reißerischen Laser Paradise Cover (siehe Bild) will ich gar nicht erst anfangen zu reden.
David ist der Neue am College. Dort trifft er auf Mark, einen alten Kumpel, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Mark hat sich inzwischen mit einer Gruppe Jugendlicher angefreundet. Diese sind jedoch alles andere als nett: Sie mobben, unterdrücken und belästigen alle anderen Schüler des Colleges. Obwohl Mark David rät sich anzupassen und bei der Gang mitzumachen weigert sich David. Er hat einen großen Gerechtigkeitssinn und kann überhaupt nicht gutheißen, was die Gang so alles treibt. Als er sich offensiv gegen die Gruppe stellt und überdies noch mit einem Außenseiter zusammen demonstrativ an den Mobbern vorbei geht eskaliert die Lage. Die Gang überfällt David, der bei dem Angriff zum Krüppel wird. Ab diesem Moment sind die Karten gemischt: David startet - obwohl er inzwischen behindert ist - einen umbamherzigen Rachefeldzug gegen die Gang.
Okay - zunächst einmal muss man über einiges hinwegsehen. Da wär zum Beispiel, dass die komplette Schule offenbar nur aus 20 Schülern besteht. Und auch die Tatsache, dass es keiner Lehrer gibt fällt dem Zuschauer recht schnell auf. Sieht man darüber hinweg machen sich jedoch zwei grundlegenden Dinge posititiv bemerkbar: Zunächst einmal sind es die variantenreichen Todesarten der Gangmitglieder. Hier ist David nämlich alles andere als Einfallslos: Jeder der bösen Buben wird ganz kreativ auf eine spezielle - der Persönlichkeit entsprechenden - Art umgebracht. Während der sportliche Schwimmer in einen Pool ohne Wasser gelockt wird, muss der leidenschaftliche Autofahrer Paul selbstverständlich im Auto dran glauben. Auch wenn es nur Details sind, merkt man, dass der Autor sich hier Mühe gegeben hat.
Zweiter positive Aspekt ist die politische Botschaft, auch wenn sie plump rüberkommt: Nachdem die Gangmitglieder fast alle getötet wurden macht sich in der Schule ein merkwürdiges Machtvakuum breit. Jeder - vom Bibliotheksnerd bis hin zum Klischeemobbingopfer - will auf einmal der neue beste Freund von David werden und selbst eine Gang aufmachen. Anarchie macht sich breit und die Schüler wissen nicht wohin mit ihrer neu gewonnenen Freiheit. Mark hat jedoch ganz andere Pläne.
Massaker in Klasse 13 ist ein sehr interessanter Film und kredenzt dem Filmfan weit mehr als der Titel verspricht. filmdetails

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