Freitag, 30. Dezember 2011

Filmkritik: The Woman (2011)

Chris Cleek ist ein erfolgreicher Anwalt. Er hat eine Familie, ein Haus und nach aussen gesehen offenbar sehr wenige Probleme. Doch wenn keine Probleme da sind, dann schafft sich der Mensch welche - so auch Chris: Eines Tages begegnet der Hobbyjäger auf der Jagd eine verwilderte Frau, die offenbar schon ihr ganzes Leben in der Natur verbracht hat und in einer Höhle haust. Chris - der auch gläubiger Christ ist - setzt sich nun in den Kopf, die Frau aus der Natur zu holen und zu resozialisieren. Im ersten Schritt entführt er sie dafür in seinen Keller wo er sie ankettet und seiner Familie stolz präsentiert. Diese ist zunächst entsetzt, willigt dann aber ein, Chris bei seinen Plänen zu helfen und die Frau zu normalisieren. Eine besondere Beziehung zu der Wilden baut Chris' Sohn Brian auf, der durch sein handeln im Verlauf des Filmes den kompletten (ohnehin schon irren Plan)  aufs Spiel setzt. Auch das Ende des Filmes hält am Schluss noch eine Überraschung parat.
So irre und unglaubwürdig sich die Story anhört, so solide und handwerklich gut umgesetzt wurde sie. Die Charaktere - nimmt man sie so hin, wie sie gezeichnet wurden - handeln allesamt nachvollziehbar und ihm Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ganz im Gegensatz zur grundlegenden Story, die im Prinzip alles andere als glaubwürdig ist: Erfolgreicher Anwalt verschleppt eine verwilderte Frau um sie zu resozialisieren. Hat man sich jedoch mit der Idee abgefunden, kann man sich vollens auf den Film konzentrieren. Und dazu wird man mit einem Ende belohnt, der das Handeln der Protagonisten zumindest ansatzweise erklärt - bzw. für den Zuschauer nachvollziehbar macht, warum Chris ein so extremes Handeln an den Tag legt. Zusammengefasst kann man The Woman durchaus zu einem der besseren Horrorfilme zählen, der dieses Jahr den Weg in die Videotheken gefunden hat. filmdetails

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Filmkritik: The Bronx Warriors 2 (1983)

Kurz nach den Ereignissen im ersten Teil will ein großer Konzern die Bronx räumen um dort eine ansehnliche Wohngegend aufzubauen. Dafür müssen jedoch vorher die letzten Überlebenden der Bronx nach New Mexiko umgesiedelt werden, damit das Gebiet endlich befriedet wird.
Unter den getöteten "Ratten", wie der Leiter des Räumungskommandos Floyd Wrangler die verbliebenen Einwohner der Bronx nennt, befinden sich auch die Eltern von Trash, der bereits schon im ersten Teil der Held war. Nachdem Trash von dem Tod seiner Eltern erfährt schließt er sich der verbliebenen Bronx Warriors an und hilft ihnen den Präsident des Konzerns zu entführen. Auf diese Weise erhoffen sich die Untergrundkämpfer, dass sie die Firma erpressen und die Bronx für sich behalten können.
Bei seiner Reise durch die Kanalisation von New York trifft er dabei auf den psychiotischen Strike sowie seinem kleinen Sohn Junior, der bereits mehr Bombenbastelerfahrung als ein ausgewachsener Taliban besitzt. Zu dritt kämpfen sie sich ihren Weg durch den Untergrund, bis hin zu dem Präsidenten um ihn bei einem TV Auftritt stilgerecht zu entführen.
Soviel zur Story, die auch im zweiten Teil vor allem eines ist: Nebensächlich. Sie dient nämlich in erster Linie als Aufhänger für diverse Prügel- und Schießereien.
Bronx Warriors 2, so der internationale Titel von The Riffs 2, ist - wie bereits schon der erste Teil - ein weiteres Rip-Off der Escape from ... -Reihe. Kein Zufall also, dass ein Alternativtitel des Filmes dreisterweise auch gleich "Escape from New York" lautet. Im Vergleich zum ersten Teil hat sich nicht viel geändert: Trash muss sich erneut auf den Weg machen um die Bronx vor ihrem Untergang zu bewahren und erledigt dabei allerhand Gegner. Diese gehören jedoch alle zu dem bösen Konzern und sind damit leider nicht mehr so freakig sind wie die Gegner aus den anderen Gangs des ersten Teiles. Wer - aus welchen Gründen auch immer - den ersten Teil unterhaltsam fand, den wird auch die Fortsetzung gefallen. filmdetails

Freitag, 23. Dezember 2011

Filmkritik: Story of Ricky (1991)

Cover der LaserParadise DVD
Im Jahre 2001 sind die öffentlichen Haushalte überschuldet und zwangsweise müssen staatliche Einrichtungen privatisiert werden. Auch Gefängnisse befinden sich mittlerweile in privater Hand und werden meist von profitgierigen Geschäftsleuten eisern und gnadenlos regiert.
Ricky soll eine 10jährige Gefängnisstrafe verbüßen und versucht sich in den vorhandenen Alltag zu integrieren. Allerdings merkt er sehr schnell, dass der Gefängnisdirektor ein Geflecht aus Angst und Gewalt gesponnen hat um in Ruhe seinem Drogenanbau nachgehen zu können.  Die Einrichtung ist unterteilt in Nord-, Süd-, West und Ostflügel und beherbergt jeweils einen mit besonderen Fähigkeiten ausgestatteten Aufseher. Diese Capos unterstehen unmittelbar dem Direktor und entwickeln sich für Ricky zu ernsten Gegnern. Nachdem Ricky Esca, den Capo aus dem Nordflügel im Kampf überlegen ist, entschließt sich Esca zum Harakiri in der Absicht, Ricky beiläufig mit seinen Gedärmen erwürgen zu können. Esca’s Neffe Ellen ist warmherzig und vergibt Ricky sehr schnell – als Ricky merkt, dass Ellen keine Zunge mehr besitzt schenkt er ihm eine Flöte mit der er dennoch musizieren kann. Die übrigen Capos beobachten die Treffen zwischen Ellen und Ricky mit Argwohn  und stellen ihn auf die Probe: Laut Gesetz müsse er den Mörder seines Onkels töten. Ellen weigert sich und taucht noch in derselben Nacht als gehäutete Leiche im Gefängnishof auf. Nachdem Ricky das Gewächshaus mit den Mohnpflanzen entdeckt legt er Feuer und zerstört den kompletten Anbau. Außer sich vor Wut hetzt der Gefängnisdirektor, permanent umgeben von seinem anders begabten Sohn, die Capos auf Ricky. Beflügelt von den Worten seines Meisters -„Qigong verlangt von dir deine Ying und Yang Kräfte so zu kontrollieren, dass sie übermächtig werden“- besiegt Ricky nicht nur die Capos sondern verarbeitet auch den Direktor sprichwörtlich zu Hackfleisch. Die grausame Herrschaft der Gefängnisleitung endet somit und die malträtierten Gefangenen werden von Ricky befreit.
Ricky-Oh (so der Originaltitel) ist ein Film aus dem Jahre 1991 der idealerweise dem Kampfsport- und Splatter-Genre zugeordnet werden kann. Die Effekte und gerade die blutigen Splattereinlagen sind schön inszeniert und fordern beim Zuschauer jedes Mal neue Schreckmomente hervor. Die dramatische musikalische Untermalung verstärkt das Gefühl, dass Ricky zwar siegen wird – der Weg den er einlegt aber mindestens ebenso konsequent brutal ist wie der seiner Gegner. Unterm Strich haben wir es hier somit mit einem Film a la „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ zu tun der am Ende für innerlich zufriedene Zuschauer sorgen wird die der alttestamentlichen Rechtsauffassung viel abgewinnen können. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

Samstag, 3. Dezember 2011

TV-Kritik: Wetten, dass..?

(c) 2011 ZDF
So, das war sie, die offiziell letzte Wetten, dass..? Sendung mit Thomas Gottschalk. Zusammengefasst nichts besonderes, vor allem nicht, wenn man sonst eigentlich kein Wetten, dass..?-Fan ist. Trotzdem kann man nicht abstreiten, dass es kein bedeutenes TV-Ereignis gewesen wäre - schließlich ist der Abgang von Thomas Gottschalk gleichbedeutend mit dem Ende einer Ära. Wenn man zurückblickt hat Wetten, dass..? fast immer mittelmässige bis schlechte Kritiken bekommen - privat konnte man ohnehin nicht zugeben, es gesehen zu haben - und trotzdem kannte es irgendwie jeder. Die lief die Sendung über 20 Jahre lang erfolgreich im Rentnerkanal ZDF und hatte dazu noch fast immer beste Quoten - und zwar nicht nur in der 60+ Zielgruppe. Damit dürfte sie ohne Zweifel die erfolgreichste TV-Show Reihe sein, die jemals im Deutschen Fernsehen lief.
Ganz ohne Skandale - die es ja immer wieder gegeben hat - lief die letzte Sendung von statten. Wettkönig - bzw. Wettkönige - wurde eine Gruppe von Turnern, die mit 50 Leuten auf einen kleinen Tisch Platz fanden, auf dem sie vorher per Salto sprangen. Nichts was ich könnte - aber auch nichts absolut besonderes, verglichen mit vielen anderen Wetten in der Vergangenheit.
Diese letzte Folge - mit der vielleicht alles vorbei sein könnte - wirft natürlich gleich die nächste Frage auf: Wer kann - und vor allem wer will - Thomas Gottschalk als Unterhaltungstitan ablösen? Bis jetzt kamen nur Absagen und es ist kaum anzunehmen, dass dies sich noch ändern würde - außer es gäbe morgen Abend die Überraschung und Günther Jauch, der in der Sendung live gefragt wurde, sagt tatsächlich zu. Wenn nicht, wäre das heute wohl die letzte Ausgabe von Wetten, dass..? gewesen.

Samstag, 26. November 2011

Filmkritik: 1990: The Bronx Warriors (1982)

Es ist immer wieder interessant zu sehen welche Zukunftvisionen Regisseure haben: 1990: The Bronx Warriors ist ein italienischer Film der etwa 10 Jahre später in einer möglichen Zukunft der USA spielen soll. In dieser Zeit ist die New Yorker Bronx zur absoluten No-Go Area verkommen, in der nur noch Banden das Sagen haben. Nicht einmal die Polizei traut sich in das Gebiet rein, weshalb sich die verschiedenen Gangs das Gebiet kurzerhand untereinander aufgeteilt haben.

Ann ist eine Tochter aus gutem Hause. Sie steht kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag und wird bald das Millionenimperium ihres Vaters erben, der die Manhattan Corporation besitzt. Doch Ann ist damit gar nicht glücklich und will deshalb lieber ein abwechslungsreiches Leben im Ghetto führen, anstatt in der New-Yorker High-Society vor sich hin zu vegetieren. Nachvollziehbar muss dieser Schritt - wie sehr viele andere Handlungen in dem Film ebenfalls - für den Zuschauer nicht sein. Im Ghetto angekommen trifft sie auf Trash, dem Bandenanführer einer Gang, die sich die Riffs nennt. Trash ist ein 17 Jähriger Milchbubi, der jedoch einen Körper besitzt als ob er schon seit seinen 10ten Lebensjahr täglich im Gym wäre. Wie auch immer: Der Vater von Ann setzt nun alles dran, die verlorene Tochter heimzuholen und beauftragt den knallharten Kopfgeldjäger Hammer, das für ihn zu erledigen.
The Riffs – Die Gewalt sind wir, wie der Film im deutschen heißt, ist ein extrem trashiger Endzeitfilm, der ganz offenbar an damals erfolgreiche Filme wie Die Klapperschlange anknöpfen wollte. Gelungen ist dies - oh Wunder - natürlich nicht. Aber immerhin ist es interessant zu sehen, dass aus Italien zu der Zeit auch noch was anderes als Bud Spencer und Kannibalen kamen. Besonders heraus sticht Mark Gregory, der - damals wie erwähnt gerade einmal 17 Jahre alt - die Figur des Trashs verköpert. Wobei schon alleine das teilweise sehr ungaubwürdig wirkt, wenn Trash Leute rumkommandiert, die vom alter her sein Vater sein könnten.
Wer seine Ansprüche extrem niedrig schraubt und schon fast jeden Mist aus dem Endzeitgenre kennt sollte auch hier einmal vorbeischauen. Ein offizielle Fortsetzung - sowie einen dritten Teil, der jedoch nur aus Marketinggründen so genannt wurde, gibt es ebenfalls. filmdetails

Mittwoch, 23. November 2011

Filmkritik: Nude Nuns with Big Guns (2010)

Sarah wollte eigentlich Nonne werden um ein gewissenhaftes und ehrenwertes Leben zu führen. Doch das, was sie hinter den Klostermauern erlebt hätte sie nicht einmal in ihren schlimmsten Alpträumen erwartet: Die Nonnen werden missbraucht um Drogen herzustellen und müssen nebenher auch noch im örtlichen Freudenhaus anschaffen gehen, damit sich Obernonne Magda sowie die Priester ein schönes Leben machen können. Und - als ob das nicht schon genug ist - werden die Nonnen von der Obrigkeit mit den eigenen Drogen vollgepumpt, damit sie immer gefügig sind und niemand auf die Idee kommt zu fliehen. Als einige von Sarahs Ordensschwestern bei einer Drogenübergabe von einer Bikergang erschossen werden, platzt ihr der Kragen. Sie sinnt auf Rache.
Nunsploitation ist wohl eines dieser Subgenres, wo man kaum erwartet hätte, dass es noch einmal aufleben würden. Dank Tarantino und Robert Rodriguez, die es geschafft haben das Grindhouse-Kino der 70iger und 80iger Jahre gesellschaftsfähig zu machen, kommen wir nun auch in den Genuss dieses fast vergessene Genre neu zu entdecken. Zugegebenermaßen kenn ich jedoch keine dieser Perlen wie Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne aus den 70igern, weshalb ich keinen direkten Vergleich ziehen kann, in wiefern der Film eine gelungene Hommage ist oder nicht. Tatsache ist, der Film spielt auch nicht in Italien, wie die meisten der 70iger Jahre Schmuddelfilme mit der Thematik, sondern irgendwo in Mexiko. Was ich jedoch festgestellt habe: Der Film hält genau das, was der Titel verspricht. Nonnen, nackte Haut und jede Menge Knarren. Unterhaltsam ist dies schon, überragenes Kino sieht aber anders aus. Zusehr ist der Film über weite Strecken bemüht mit Rotfiltern und ähnlichen Effekten an Machete oder Death Proof anzuknüpfen - gelingen kann ihm das nie ganz. Für Anhänger des schlechten Filmgeschmacks eignet er sich zum einmaligen Konsum - alle anderen sollten einen großen Bogen drum machen. Und wer in irgendeiner Weise gar gläubig sein sollte, sollte sich ganz fern halten. filmdetails

Samstag, 5. November 2011

Filmkritik: Maniac (1980)

Frank Zito ist ein einsamer Mann mittleren Alters, der in einem heruntergekommenden Appartment irgendwo in New York lebt. Was jedoch niemand weiß: Frank ist ein Serienmörder, der bei Nachts Frauen hintersteigt, sie umbringt und skalpiert. Die Kleidung und die Skalps der Getöteten nimmt Frank sich für gewöhnlich mit in seine Wohnung um dort damit Schaufensterpuppen zu dekorieren. Eines Tages lernt er durch einen Zufall die attraktive Fotografin Anna kennen, in die er sich offenbar verliebt. Doch Frank ist aufgrund seines Doppellebens unfähig in eine Beziehung zu gehen. Spätestens als er eines von Annas Fotomodels kennen lernt, muss er wieder morden...
Maniac ist - im Vergleich zu vielen anderen Slasherfilmen aus dieser Zeit - Regie- und Storytechnisch durchwegs gut gemacht, teilweise sogar anspruchsvoll. Frank Zito als tragische Figur die Norman Bates (fast) Konkurrenz machen könnte - gespielt von Joe Spinell ist durchwegs ein glaubhafter Charakter. Auch die Perspektive der Erzählweise aus der Sicht des Psychopathen hebt Maniac von vielen anderen Filmen ab: Meist werden die Morde doch aus der Sicht von Teenagern erzählt wie z.B. in den Filmreihen von Halloween, Freitag der 13te oder Texas Chainsaw Massacre.
Auch von den Effekten kann sich Maniac blicken lassen, für die sich der Vater aller Specialeffects Tom Savini höchstpersönlich verantwortlich zeichnet. Savini übernimmt übrigens auch direkt eine nette Nebenrolle. Zusammengefasst kann man Maniac jedem empfehlen, der 80iger Jahre Slaherfilme mag und dabei  - zumindest ein wenig - Anspruch haben will. filmdetails

Dienstag, 18. Oktober 2011

Filmkritik: Lebendig gefressen (1980)

Innerhalb kürzester Zeit werden in den USA mehrere Menschen per Giftpfeil und Blasrohr ermordet. Dabei stellt sich heraus, dass dahinter ein Indio steckt, der nach dem letzten Mord auf der Flucht von einem LKW überfahren wird. Dabei hat er einen Super 8 Film, auf dem sich Hinweise zum Verbleib der verschollenen Schwester der Amerikanerin Sheila Morris bergen.
Diese ist nämlich offenbar leichtfertig einer Purifikationssekte verfallen, die ein Weisser inmitten des Dschungels von Neuguinea gegründet hat, um dort die Eingeborenen mittels Drogen als seine willige private Kannibalenarmee zu kontrollieren. Sheila macht sich von nun an auf ihre Schwester aus den Fängen der Kannibalen und des irren Sektenführer zu befreien. An ihrer Seite steht dabei der kernige Mark - gespielt von Robert Kerman, einer genrebekannten Visage, die auch kein Problem darin sieht in regelmässigen Abständen hysterischen Frauen einmal zur Beruhigung ins Gesicht zu schlagen.
Soviel zur Story, die eigentlich nur dazu dient, dass ein paar Amerikaner im Dschungel von Neuguinea einige Begegnungen der besonders ekligen Art haben.
Während der bekannteste Vertreter des Kannibalenfilmes, Cannibal Holocaust, noch ansatzweise so etwas wie Atmosphäre oder Story aufweist, ist Lebendig gefressen über weite Strecken nur noch eine absurde Aneinanderreihung diverser Grausamkeiten gegen Tier und Mensch. Die Höhe bietet dabei wohl die Darstellung der Klischee Kannibalen inklusiver alberner Gesichtsbemalung und Topffrisur. Selbst für damalige Verhältnisse ist die Darstellung der verschiedenen Gruppen einfach überzogen und unverschämt. Die Eingeborenen werden meistens als gewaltgeile Wilde dargestellt, die sich - wenn sie nicht gerade Amerikaner schlachten - irgendwelche grüne Suppen mit rohen Tieren reinziehen. Auch diverse perverse Rituale wie das sich gegenseitige abschneiden von Körperteilen oder das Trinken von Tierblut gehört für Umberto Lenzi offenbar zum Alltag eines Ureinwohners in Neuguinea.
Stehend für diesen fast rassistischen Subkontext ist das Ende in der Orignalversion, als - zurück in der vermeintlichen Zivilisation, nämlich New York - ein Professor meint, dass man der Öffentlichkeit nichts über die Kannibalen erzählen sollte. Sheila antwortet darauf im Wortlaut: Die ganze Welt soll wissen, dass die Steinzeit noch existiert. Nicht alle Leben im modernen Zeitalter. Ja, nicht alle leben im modernen Zeitalter - für Umberto Lenzi hat das offenbar auch zugetroffen. Na dann, guten Appetit. filmdetails

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Filmkritik: Unknown Identity (2011)

Dr. Martin Harris soll - zusammen mit seiner Frau - an einer Biotechnik-Konferenz in einem Hotel in Berlin teilnehmen. Angekommen stellt er fest, dass er offenbar einen seiner Koffer am Flughafen vergessen hat. Kurzerhand nimmt er das nächstbeste Taxi zurück um selbigen zu holen. Durch einen Zufall gerät dabei das Taxi in einen schweren Unfall bei dem Harris fast ertrinkt. Nachdem er nach 4 Tagen aus dem Koma erwacht stellt er fest, dass ihm sämtliche Papiere und Ausweise abhanden gekommen sind. Doch damit nicht genug: Seine Frau leugnet ihn zu kennen und auch Kollegen erkennen den vermeintlichen Doktor nicht mehr wieder. Als ob das nicht schon genug Ärger wäre, gibt sich ein anderer Mann als der echte Dr. Martin Harris und bezichtigt den frisch aus dem Koma erwachten Harris als Lügner. Für diesen beginnt nun eine actionreiche Suche nach seiner wahren Identität, wie ihn quer durch Berlin führt.
Als ich das erste mal den Trailer gesehen hatte, hab ich zunächst einen weiteren in-die-Fresse-Film wie Taken erwartet. Bekommen habe ich allerdings aber einen Thriller mit Mystery-Touch. In-die-Fresse gab es aber trotzdem genug, was letztendlich natürlich an Liam Neeson lag. Agressiv und zornig wie gewohnt hat er die knapp 2 Stunden wie im Flug vergehen lassen und ab der zweiten Hälfte des Filmes den Thriller zu einem reinen Actionfilm verwandelt. Die Story an sich wirkt, vor allem gegen Schluss, etwas konstruiert und unglaubwürdig. Dem Spaß tut dies jedoch nichts ab. Neeson prügelt sich zur Wahrheit und deckt zum Schluss damit auch seine wahre Identität auf. Vergleichbar mit Taken ist Unknown Identity nicht, ein Rachethriller - wie man beim Trailer denkt - ist es ebenfalls nicht. Sehen sollte man ihn aber trotzdem. Liam Neeson in einem Actionthriller in Höchstform - was will man mehr? filmdetails

Samstag, 17. September 2011

Spiele-Tipp: Dead Island

Im Vergleich zu Zombiefilmen sind Zombiespiele auch noch im Jahre 2011 rar gesät. Und qualitativ gute Zombiespiele gibt es dabei noch seltener. Eine besondere Ausnahme bot hierbei Dead Rising - eine andere, die gerade erschienen ist - ist Dead Island.
Da Dead Island im Prinzip der Spielumsetzung eines klassischen 80iger Jahre Zombiefilmes entspricht, an dieser Stelle eine Rezension zu einem Videospiel.
Nach einer durchzechten Nacht findet man sich morgens in einem verwüsteten Hotelzimmer wieder. Der Schädel brummt noch und das laufen fällt schwer, nur bruchstückartig erinnern wir uns daran, wie es dazu  kam. Erzählt wird das ganze im Intro. Doch das weitaus größere Problem war nicht das Saufgelage am vorherigen Abend. Es lauert ausserhalb es Hotelzimmers und kann es kaum erwarten, dass wir das Zimmer verlassen: Über Nacht ist aus irgendwelchen Gründen eine Zombieepediemie ausgebrochen. Die Untoten lungern bereits auf den Fluren des Hotels herum und können es kaum abwarten sich an den restlichen, noch sterblichen, Gästen zu vergreifen. An dem Spieler liegt es nun, dass sich unsere Hauptperson jetzt wortwörtlich einen Weg nach draußen schlägt. Und ja schalgen. Geschlagen wird anfangs nämlich sehr viel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen hat der Hauptcharakter nämlich keine beachtliche Waffensammlung am Start, sondern muss sich mit herumliegenden Dingen wie Paddeln, Rohrzangen oder Bambusstäben bewaffnen.
Dead Island spielt sich fast als ob man in einem Zombiefilme von Lucio Fulci oder Romero gefangen wäre. Von der Atmosphäre erinnert Dead Island über weite Strecken oft an Woodoo - Schreckensinsel der Zombies, auch wenn das Spiel nicht in den achtzigern, sondern in der Gegenwart spielt. Für alles Zombiefans kann das Spiel als eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden, nicht zuletzt, weil es wohl das erste Zombie-Spiel ist, dass eine so frei begehbare Welt bietet und sogar Rollenspielelemente beinhaltet.

Dienstag, 13. September 2011

TV-Tipp: Harald Schmidt



Nach etwa 8 Jahren Pause bei Sat 1, einem mehr oder weniger gescheiterten Ausflug zur ARD mit Schmidt und Pocher und einer eigenen Lateshow in den Öffentlichen, kehrt Harald Schmidt heute Abend wieder auf seinen ursprünglichen Sendeplatz auf Sat 1 zurück. Ob die Sendung wieder den damaligen zynischen Humor erreicht und nicht wie Schmidt und Pocher ins geschmacklose abdriftet zeigt sich heute um 23:15.

Dienstag, 30. August 2011

TV-Tipp: Schlag den Star

quelle: wikipedia.de
Ab übermorgen, den 1. September, beginnt die neue Staffel Schlag den Star. Nach den eher mäßigen Quoten der letzten Staffel hat sich Pro7 entschlossen Schlag den Star nicht mehr zum Wochenende zu bringen, sondern hat es kurzerhand auf Donnerstag Abends verlegt. Wahrscheinlich eine gute Entscheidung, da mit einer eher mäßig spannenden Show wie Schlag den Star einen Quotenkampf gegen das parallel am Freitag Abend laufende Wer wird Millionär anzufangen sicher aussichtslos gewesen wäre.

Die Stars und ihre Termine im Überblick - wobei die Bezeichnung Star auch hier wie gewohnt ein dehnbarer Begriff ist. Es ist offenbar alles zwischen B-Promi (Giovanni Zarrella) und Ex-Star (DJ Bobo) vertreten:


  • 01. September 2011: Tim Mälzer
  • 08. September 2011: Giovanni Zarrella
  • 15. September 2011: Guido Cantz
  • 22. September 2011: DJ Bobo 

Sonntag, 21. August 2011

TV-Kritik: Die Alm - Zahmer Auftakt

Die Alm (c) Pro7
Wer auf ordentlichen Krawall gehofft hat, wurde in der Auftaktssendung der Alm enttäuscht: Bis jetzt gab es keine großartigen Streits - und auch die Ekelprüfungen hielten sich noch in Grenzen
Trotzdem, die Sendung lässt noch auf einige (inzinierte) Skandale hoffen. Das genau Werner Lorant mit dem Checker in ein Zimmer zieht lässt z.B. nichts gutes erahnen.
Ansonsten verlief die erste Sendung sehr linear nach Drehbuch: Zunächst wurde die komplette B-Prominenz auf die Alm gekarrt um daraufhin in kurzen Videos vorgestellt zu werden.
Danach mussten sich die Teilnehmer ihre Zimmer suchen - dabei erfuhr man allerhand Dinge, die man eigentlich gar nicht wissen will oder den Leuten eh schon ansah: Zum Beispiel, dass Gina-Lisa mit ihren 25 Jahren bereits zwei Brust-OPs und eine Botox-Behandlung hinter sich hat. Auch gegen ein Genitalpiercing ist sie nicht abgeneigt und musste dies natürlich gleich allen mitteilen. Die Brust-OPs waren bei ihr jedenfalls zwingend notwendig - schließlich erinnert sich Gina-Lisa noch wie die Brüste bei ihrer Großmutter gehongen haben
Wie man sieht haben die - offenbar ohnehin nicht besonders intelligenten - Kandidaten auch ihr Resthirn nicht mit auf die Alm genommen. Das gleiche gilt für den Zuschauer: Man kann sich durchaus unterhalten lassen - wenn man bereit ist jeglichem Anspruch  fernzubleiben.
Zum Abschluss des ersten Abends auf der Alm holte Katy Kelly (von der ich noch nie was gehört hatte) ihre Akustik-Gitarre raus und versuchte etwas Lagerfeuerromantik zu verbreiten. Manni Ludolf saß dabei die meiste Zeit zufrieden lächelnd daneben und lauschte den lieblichen Klängen, während Werner Lorant verbissen und angespannt dreinschaute als ob er der Kelly am liebsten im nächsten Moment die Gitarre wegnehmen wollte. Der Checker, Carsten Spengemann und die restlichen Kandidaten, von denen ich teilweise überhaupt nie was gehört hatte (Wer zur Hölle ist Tessa?), saßen die meiste Zeit teilnahmelos daneben.
Alles andere als teilnahmelos waren hingegen die übermotiverten und gleichzeitig absolute lahmen Moderatoren. Während Daniel Aminati noch eine halbwegs passable Leistung ablieferte war Janine Kunze fast druchwegs krampfhaft bemüht lustig zu sein und versuchte zwanghaft Sonja Zietlow zu kopieren. Den Quoten hat es offenbar keinen Abstrich getant - die waren durchwegs über den Senderdurchschnitt. Auch bei Twitter konnte man gestern Abend bereits sehen, dass Die Alm offenbar alles andere als schlecht läuft. Die Tweets ließen zwar meistens kein gutes Haar an der Sendung, jedoch führte die Alm die Trendcharts bis zur Nacht hin auf dem ersten Platz an. 
Zusammengefasst kann man sagen, dass die Alm eine relativ schlechte Kopie des Dschungelcamps ist, jedoch noch einige Luft nach oben offen ist.

Samstag, 20. August 2011

Oliver Kahn kündigt Germanys Next Fussballstar an

Oliver Kahn
Laut einer dpa-Meldung plant Oliver Kahn eine Casting-Show für Nachwuchsfussballer. Die für den Mai nächsten Jahres geplante Show soll vorerst acht Folgen beinhalten und auf Sat1 laufen.
Wäre heute der 1. April würde ich das ganze für einen Witz halten - aber es ist wohl ernst gemeint.
Andererseits war es auch nur eine Frage der Zeit, dass nach Zauberern, Models, Sängern - und Schauspielern (man erinnert sich an die gefloppte Show von Til Schweiger) auch Fussballer auf diesen Weg gesucht werden. Über den Preis ist noch nichts bekannt - passend wäre ein Vertrag für einen Bundesligaverein.

Dienstag, 16. August 2011

Filmkritik: Planet der Affen: Prevolution (2011)

(c)Twentieth Century Fox
Nach dem - in allen Belangen - mittelmäßigen Planet der Affen Remake von Tim Burton hatte ich eigentlich die Hoffnung aufgegeben noch einmal etwas gutes neues aus dem Planet of the Apes-Universum zu sehen. Die Neugierde war letztendlich aber doch größer - und so kam ich nicht drum herum auch diesen Teil sofort anzusehen. Das Beste daran ist, es hat sich gelohnt. Der Unterschied zum Tim Burton Film ist sehr einfach auf den Punkt zu bringen: Dieser Planet der Affen macht alles gut, was bei dem Burton Film nicht richtig funktioniert hat.
Doch der Reihe nach: Will Rodman (gespielt von James Franco) arbeitet als Biochemiker in einem großen Pharmakonzern. Da sein Vater an Alzheimer erkrankt ist hat Rodman nicht nur beruflich großes Interesse einen Wirkstoff gegen die Krankheit zu entwickeln. Bei den Experimenten mit dem Medikament ALZ-12, die zunächst an Affen getestet werden, verläuft zunächst alles wie geplant. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass der Wirkstoff noch viel mehr kann, als heilen. Besonders der Nachfolger des Wirkstoffes hat eine Wirkung mit der niemand gerechnet hat.
So unglaubwürdig es klingt, so glaubwürdig wird hier ein Prequel zu einem Fantasy-Science-Fiction Film erzählt, der insich gesehen alles andere als realistisch ist. Rupert Wyatt hat es mit Planet der Affen: Prevolution tatsächlich geschafft eine Geschichte wie Planet der Affen in eine ernsthafte und fast glaubbare Geschichte einzupacken. Es ist und bleibt selbstverständlich ein Actionfilm - aber in diesem Genre ist es eindeutig einer der anspruchsvolleren.
Besonderen Respekt haben neben dem Regisseur und den Autoren vor allem die Verantwortlichen der Special-Effects verdient. Selten zuvor gab es digitale Tiere, die soviel Mimik zeigen konnten. Die Mimik von Tim Burtons Affen scheint im direkten Vergleich der Augsburger Puppenkiste entsprungen zu sein - wobei man fairerweise anmerken sollte, dass Burton vor 10 Jahren natürlich weitaus weniger technische Mittel hatte als Wyatt. Dazu kommt noch, dass mit Andy Serkis, der den Hauptcharakter - nämlich Affen Caesar - mimt, ein erfahrener Mann in Sachen Mimik für digitale Wesen mit dabei ist: Er gab nämlich in allen Herr der Ringe Teilen Gollum seine Gesichtsausdrücke und hat bei Peter Jackson King Kong bereits schon einmal einen Affen gespielt. Zumindest eine Oscar-Nominierung für den Bereich beste Special-Effects sollte eigentlich so gut wie sicher sein. filmdetails

Montag, 15. August 2011

Zurück auf die Alm mit Pro7

(c) Pro7

Die TV-Kritik vom 21.08.11 zu Die Alm befindet sich hier

Als ob es nicht genug ist: Gerade nachdem auf Pro7 mit Sommermädchen 2011 bereits ein wieder aufgewärmtes Trashformat gefloppt ist, wird direkt das nächste aus der Versenkung geholt: Die Alm - Promischweiß und Edelweiß nennt sich das Format.
Bereits 2004 brachte uns Pro7 das zweifelhafte Vergnügen einen Haufen aufmerksamkeitsgieriger B-Promis dabei zuzusehen, wie sie für eine warme Mahlzei in Scheisse Fäkalien baden, oder sich gegenseitig versuchen von der Alm zu mobben. Das Spielprinzip ist hierbei - wen wundert es - fast das selbe wie im Dschungelcamp: Mittels diverser Ekelprüfungen können sich die Kandidaten warme Mahlzeiten oder Dinge wie Klopapier "verdienen". Die erste Folge kommt Samstag, danach gibt es - auch wie beim Dschungel Camp - täglich um 22:15 eine Zusammenfassung des Tages.

Sonntag, 31. Juli 2011

Filmkritik: Priest (2011)

(c) Screen Gems
Nach der Underworld-Reihe war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es wieder einmal ein Gothicvampirfilm in die Kinos schafft, der nicht aus kompletten Weichspülvampiren alá Edward besteht. Zielgruppe sollte es doch genug geben. Und richtig: Priest ist genauso so ein Film. Ein Film ohne Anspruch, dafür umso mehr coole Sprüche, ein omnipräsenter Blaufilter sowie billige Effekthascherei - im Kino selbstverständlich in 3D. Und dies sieht man den Effekten an: sie wirken aufgesetzt und so, als ob sie nur für den Selbstzweck 3D gemacht wurden.
Das die Story bei dem Film noch nebensächlicher als bei Underworld ist, sollte daher kein Geheimnis sein. Seit ewigen Zeiten herrscht auf der Erde ein Krieg zwischen Menschen und Vampiren. Die Geheimwaffe der Menschen sind hierbei die sogenannten Gotteskrieger, wovon einer Priest heißt, Hauptperson und Namen des Filmes in einem also. Nachdem die Kirche den Sieg für die Menschen erklärt hat, werden die Gotteskrieger von der Allgemeinheit ausgestoßen und müssen von nun an als überflüssige Mitglieder der Gesellschaft ausharren. Bis zu dem verhängnisvollen Tag, an dem eine Horde Vampire die Nichte des Priests entführen. Als der Priest jetzt auf eigene Faust gegen die Vampire vorgeht, handelt er sich somit nicht nur ordentlich Ärger mit den Vampiren ein, sondern auch mit der Kirche, die nicht wahrhaben will, dass noch Vampire existieren.
Priest basiert auf dem gleichnamigen südkoreanischen Comic des Zeichners Hyung Min-woo. In wiefern sich der Film an die Vorlage hält weiß ich nicht, da ich sie nicht kenne. Zu vermuten ist jedoch, dass die Graphic Novel-Reihe um einiges anspruchsvoller als der Film ist. Hauptproblem des Filmes ist, dass er zu überladen an Effekten ist und wirklich eigentlich alles als Aufhänger für einen coolen 3D-Effekt mißbraucht wird. Im Kino wirkt das natürlich beim ersten ansehen cool - auf DVD bleibt nur Hochglanztrash. filmdetails

Montag, 18. Juli 2011

Aus für Pro7 Sommermädchen 2011

(c) Joker Productions GmbH
Nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass Pro7 mit großem Werberummel, viel nackter Haut und dem Freakmodel Jana Ina das Sommermädchen 2011 gestartet hat. Schon da war es mehr als verwunderlich, wieso gerade ein Format, das vor zwei Jahren bereits katastrophal gefloppt ist, noch einmal aufgewärmt wird - und das ausgerechnet zur Prime Time. Eine schlechte Idee könnte man meinen. Und tatsächlich, seit heute morgen steht es fest: Auch dieses mal ist das Format grandios gescheitert und wird aus dem Prime Time-Programm komplett gestrichen. Nur noch eine kurze Zusammenfassung am Freitag Nachmittag kann dem geneigten Zuschauer ein paar tiefere Einblicke in die und Auschnitte liefern. Ganz so hormongesteuert ist das Pro7 also doch nicht, dass es zwei Stunden lang Models in Bikinis bei sinnlosen Aktivitäten zusehen will. Oder aber den Pro7 Zuschauern ist es irgendwo einfach zu dumm sich im Hochsommer Bikinis am TV anzusehen.
Gerade an solchen Tagen fragt man sich immer wieder einmal, wer eigentlich das Programm bei Pro7 und anderen TV-Sendern gestaltet - und, wieso ein paar einfache Zuschauer, Blogger oder Journalisten offenbar die Fernsehlandschaft besser kennen und abschätzen können, als die Programmdirektoren selbst.

Donnerstag, 7. Juli 2011

TV-Kritik: Pro7 Sommermädchen 2011

(c) Joker Productions GmbH
Laut Pro7 ist bei dem Dokusoap-Aufguss Sommermädchen 2011 nicht nur aussehen sondern auch Köpfchen gefragt. Nachdem eine Kandidatin im Interview gleich am Anfang jedoch mitteilte, dass sie "nicht nur gut aussieht, sondern auch sexy ist" wurde damit so ziemlich das komplette Sendekonzept zusammengefasst. Köpfchen ist vielleicht nicht schlecht - ordentlich Holz vor der Hütte aber umso besser.
Elf mehr oder weniger attraktive - aber stets leicht bekleidete - Kandidatinnen müssen verschiedene Aufgaben meistern um sich Dinge wie eine Übernachtung oder eine Flasche Champanger (!) zu verdienen. Kommt einen bekannt vor? Kein Wunder - das Konzept ist doch sehr ähnlich wie dem von Germanys Next Top Model - nur sind die Kandidatinnen beim Sommermädchen um einiges nuttiger und Jana Ina noch nerviger als Heidi Klum. Ob Pro7 sich dadurch selbst überhaupt gute Quoten verspricht darf man bezweifeln, da bereits die erste Staffel im Jahre 2009 absolut bescheiden lief. Dies war auch der Grund, warum 2010 gar nicht erst eine neue produziert wurde. Warum also dieses JAhr die Kehrtwende? Die Entscheidung von Pro7 in diesem Jahr die Realitysoap fortzusetzen ist also ziemlich undurchsichtig. Vielleicht ist es aber auch nur eine verzweifelter Versuch im Sommerloch überhaupt ein paar Zuschauer vor den TV zu locken.

Sonntag, 26. Juni 2011

Filmkritik: Source Code (2011)

Nach Duncan Jones großartigen Regiedebut Moon von 2009 waren die Erwartungen an Source Code entsprechend groß. Auch wenn Source Code meiner Meinung nach nicht ganz an Moon herankommt, ist es ein toller Film.
(c) Vendôme Pictures
Nur 8 Minuten Zeit hat Colter Stevens um in den Gedanken eines verstorbenen Menschen Hinweise auf ein Verbrechen zu finden. Dabei geht es jedoch nicht das Verbrechen, ein Bombenanschlag, zu verhindern, sondern Anhaltspunkte zu entdecken bei dem weitere Anschläge verhindert werden können. In diesen Gedanken des anderen Menschen entdeckt Stevens mehr als ihm Recht ist, auch zu seiner Person selbst. Was er nämlich mit all dem zu tun hat kommt erst am Ende heraus.
Die Geschichte von Source Code zu erklären ist ziemlich schwierig, da sie keinen gewöhnlichen Handlungsverlauf hat, sondern in verschiedenen Episoden spielt. Diese Episoden tragen sich immer in jenen 8 Minuten ab, in denen Stevens in die Erinnerung dieser toten Person eintaucht. Umrahmt sind diese Abschnitte von einer Mainstory, die aus der jetzigen Perspektive von Stevens erzählt wird. Dieser wird in einer militärischen Anlage festgehalten, wo der Source Code, so nennt sich nämlich die Prozedur in die Erinnerung Verstorbener einzudringen, stattfindet. Hört sich alles etwas kompliziert an, ist es auch. Jeder der mal wieder einen Film zum mitdenken sucht oder z.B. The Butterfly Effect mag, kann ihn sich ohne Bedenken ansehen. Einzig das Ende lässt einen doch etwas im Unklaren, wobei es auch hier durchaus verschiedene Interpretationen gibt. filmdetails

Mittwoch, 22. Juni 2011

Filmkritik: BackWoods (2006)

(c) 2006 Divine Productions
Als ein junges britisches Pärchen bei Freunden in Spanien einen Urlaub verbringen will kommt alles anders als erwartet... nagut - man erwartet es irgendwie doch, immerhin ist es ja ein Horrofilm: Nach Ankunft in ihrem Ferienhaus finden der Mann sowie ein Freund des Pärchens in einer verlassenen Waldhütte ein kleines Mädchen. Dieses verhält sich äußerst komisch und wurde offenbar über längere Zeit dort gefangen gehalten. Als sie das Mädchen befreien und retten wollen bekommen sie es jedoch mit zwielichten Einwohnern des Dorfes zu tun, die das Mädchen zurück haben wollen.
Im Ansatz ist die Geschichte ähnlich wie viele andere Hillbillie-Horrorfilme. Auch Inhaltlich gibt es leidier nicht viel neues. Es wird ein zu großes Augenmerk auf die Beziehungsprobleme der beiden Hauptdarsteller gelegt, dabei aber z.B. nicht weiter erwähnt, warum das Mädchen gefangen gehalten wurde. Als Erklärung wird nur angeführt, dass es aufgrund der Mißbildung an den Händen offenbar nicht der Öffentlichkeit gezeigt werden sollte. Der Film bringt kurzweilige Unterhaltung - wobei Gary Oldman mit seiner Rolle als undurchsichtiger Hillbilly-Vater den Film vor dem Komplettabsturz zum Trash rettet. Auch die 70er Jahre Atmosphäre wird relativ gut eingefangen und erinnert Zeitweise wie ein Spanisches Pendant zum Texas Chainsaw Massacre - wenn gleich auch zahmer. filmdetails

Dienstag, 14. Juni 2011

Filmkritik: Bloodrayne: The Third Reich (2011)

(c) 2011 Splendid Entertainment
Die gute Nachricht ist, dass der dritte Teil der Bloodrayne-Filme tatsächlich im selben Setting spielt wie die Videospielvorlagen. Die schlechte Nachricht: der Film ist trotzdem alles andere als gut geworden.
Rayne, gespielt von Natassia Malthe, kämpft gegen Nazis. Das besondere: Rayne ist ein Dampir. Dies ist eine Kreatur, die aus der Vereinigung eines Menschen und eines Vampires enstanden ist. Das hat Vor- und Nachteile. Zum Beispiel kann sich Rayne im Gegensatz zu anderen Vampiren auch tagsüber draussen herumbewegen und muss nicht - wie New Age Vampir Edward - zuerst eingeladen werden, bevor sie eine fremde Wohnung betritt. Dummerweise infiziert Rayne Rayne während ihres Feldzuges gegen die Nazis im Blutrausch den hochrangigen Nazi Ekart Brand. Dieser stirbt dabei jedoch nicht, sondern mutiert selbst zu einem Vampir bzw. Dampir. Nazi ist er aber immer noch - weshalb er nun vom Plan besessen ist Hitler höchstpersönlich zu infizieren, damit dieser unsterblich wird.
So einfach die Story ist, so kompliziert erscheint sie, wenn man sich den Film ansieht. Dies liegt aber nicht an der Handlung im eigentlichen Sinne, sondern an den Charakteren, bei denen man nie genau weiß was deren Beweggründe ist. Gekrönt wird das Ganze von einem Ende, dass die Beleidigung eines jeden Zuschauers schlechthin ist. Statt dem erwarteten Finale wird einfach der Abspann gestartet. Selbst für Boll-Verhältnisse ist das mehr als erbärmlich. Persönlich würde ich sagen, dass der Film minimal besser als die anderen Teile ist, trotzdem aber großer Murks ist. Es ist fast gar nichts erklärt, z.B. warum Rayne gegen die Nazis kämpft oder wer eigentlich genau die Widerstandskämpfer sind bleibt im dunkeln. Boll greift gleichzeitg - wie gewohnt - auf einige seiner Stammschauspieler zu, verfeinert das ganze mit einer Reihe blutiger Standard-Splattereffekten und fertig ist der Actioneinheitsbrei. Der Komplettheit wegen kann man ihn ansehen - verpassen tut niemand was. filmdetails

Freitag, 3. Juni 2011

Filmkritik: Mother's Day (2010)

(c) Troma
Die Familie ist das wichtigste. Zu ihr muss man immer ehrlich, höflich und zuvorkommend sein. Diese Leitsätze pflegt die Mutter, deren Name nie genannt wird, und welche das weibliche Gegenstück zum Stepfather sein könnte.
Mother's Day ist nach I spit on your Grave bereits die zweite positive Überraschung eines Horrofilm-Remakes in diesem Jahr. Nach einigen qualitativ ziemlich schwachen aber kostenintensiven Neuauflagen wie Stepfather oder A Nightmare on Elmstreet haben sich einige eher unbekanntere Produktionsfirmen zusammengetan, darunter auch die durchaus etwas bekanntere Firma Troma Entertainment, und ihr eigenes Remakes gemacht. Ihr eigenes Remake deshalb, weil Troma bereits den Originalfilm von 1980 produziert hat. Dies war defintiv eine gute Entscheidung, da der Regisseur, Darren Lynn Bousman, bis jetzt vor allem bekannt aus der Saw-Reihe, offenbar viel Freiheit hatte und sich keinen konservativen Studiobossen beugen musste. Das Ergebnis ist politisch inkorrekt, brutal aber gut gemacht.

Die Story ist von der Orignalversion etwas abgeändert - aber trotzdem nichts besonderes: Ein junges Paar kauft sich ein Haus, in welchen sie mit ein paar Freunden im Keller eine Party steigen lassen. Während die Pary im vollem Gange ist, kommen drei junge Männer und eine Frau nach einem missglückten Banküberfall in das Haus. Diese sind in dem glauben, dass dies noch immer ihrer Mutter gehört und leer steht. Als sie bemerken, dass sie nicht alleine sind, sperren sie kurzerhand die Partygesellschaft im Keller ein und fordern Geld, damit sie fliehen können. Einer der Brüder wurde bei dem versuchten Banküberfall obendreien noch angeschossen und benötigt die Hilfe eines Arztes. In der Gruppe befindet sich zufällig auch einer, was die Situation noch zusätzlich verkompliziert. Kurzezeit später kommt die Mutter der Gangster-Geschwister und regelt das Problem auf ihre Weise.
Mother's Day ist zwar sicher kein besonderer Horrorfilme, dennoch sehenswert. Meiner Meinung nach ist er wesentlich besser gemacht als das Original, da dieses nun einmal ein typischer Trash-Horrorfilm der 80iger ist. Während das Vorbild über weite Strecken sehr naiv wirkt und sehr unglaubwürdig gezeichnete Charaktere besitzt, werden beim Remake diese Fehler behoben. Die Atmosphäre ist sehr düster, die Geschichte nichts besonderes, aber trotzdem nicht komplett unglaubwürdig. Die relativ unbekannten Schauspieler bringen dabei allesamt stets glaubwürdig ihre Rolle rüber. filmdetails

Montag, 30. Mai 2011

Filmkritik: Jigsaw (2010)

Eines vorneweg: Wer denkt, dass es sich hierbei um ein Spin-Off aus der Saw-Reihe handelt, der ist an der falschen Adresse. Dieser Film hat rein überhaupt nichts mit dem berühmten Vorbild zu tun und heisst im Original Elimination und nicht Jigsaw. Dies ist lediglich der deutsche Videothekentitel, den sich Publisher WVG Medien GmbH in seiner grenzenlosen Kreativität ausgedacht hat.
Zehn Mittzwanziger werden in Los Angeles bei einem Casting zu einer Hollywood-Spielshow entführt und in ein abgelendes Fabrikgelände gebracht. Dort wartet jedoch nicht die große Hollywoodkarriere, sondern eine abartige Spielshow, bei der es letztendlich nur um das nackte Überleben geht: Live im Internetstream können weltweit Zuschauer das Geschehen verfolgen und mitbestimmen. Nicht nur, dass die Kandidaten gegeneinander ausgespielt werden: Sie bekommen es außerdem mit tödlichen Fallen, einem Wolfsmenschen, einer wildgewordenen Amazone und einem Clown (!) zu tun. Sieger ist der, der überlebt.
So schwachsinnig wie sich die Story anhört ist auch der komplette Film. Es gibt - abgesehen von der Spielshow - keine Story oder Hintergründe. Wer diese Show veranstaltet oder wie er sowas überhaupt geheim halten kann bleibt ein Rätsel. Für Trashfans lustig anzusehen ist es trotzdem. Besonders die Tatsache, dass die weiblichen Darsteller bei jeder Gelegenheit ein Stück Kleidung verlieren dürfte dabei besonders den männlichen Zuschauern gefallen. Über den Film gesehen entwickelt sich dies zu einer Art Runninggag: Einmal bleibt die Hose hängen, einmal wird ein Shirt von einem Laser zertrennt oder der Wolfsmensch reisst einer Frau das Top vom Leib. Retten kann das aber, qualitativ gesehen, den Film natürlich nicht. Was bleibt ist ein Film, den man mit ein paar Freunden und Bier einmal ansehen kann. Wenn man rein gar nichts erwartet, bekommt man sogar einiges geboten. Wer - wie es der Name verspricht - etwas von Saw erwartet wird bitter enttäuscht. filmdetails

Mittwoch, 25. Mai 2011

Filmkritik: Dickste Freunde (2011)

Ronny und Nick sind schon seit der Highschool die dicksten Freunde. Zusammen haben sie ein kleines Unternehmen gegründet, welches für Elektroautos den richtigen Sound entwickelt. Ronny (Vince Vaughn) ist dabei der Marketingexperte, während Nick (Kevin James) der Techniker ist. Kurz vor einem Megadeal mit Chrysler entdeckt Ronny durch Zufall, dass Nicks Freundin fremdgeht. Durch den Zweifel getrieben ob er Nick davon erzählen soll oder nicht stolpert Ronny nun von einem Fettnäppchen in das nächste und setzt dabei nicht nur seine Freundschaft zu Nick aufs Spiel.
Dickste Freunde ist weder eine richtige Komödie, noch ein Drama. Und genau das ist das Problem bei dem Film. Obwohl er nicht wirklich schlecht ist, weiß der Zuschauer oft nicht, woran er genau ist. Für eine Komödie ist er zuwenig lustig - für ein Drama zu wenig ernst. Was bleibt ist eine einfache Geschichte um Ehrlichkeit und Treue in einer Beziehung sowie die Frage, wie loyal sich Freunde zueinander verhalten sollten. Die Message ansich ist gar nicht so schlecht - die Umsetzung passt jedoch nicht immer. Kevin James und Vince Vaughn spielen in ihre Rollen - jedoch hat man manchmal das Gefühl, dass auch sie selbst nicht so genau wissen, was aus dem Film werden sollte. Bevor man sich den Film kauft sollte man ihn sich vielleicht doch zuerst einmal aus der Videothek ausleihen. Mir persönlich hat er zwar gefallen, jedoch wird sicher vielen diese Gratwanderung zwischen Drama und Komödie nicht unbedingt zusagen. filmdetails

Donnerstag, 19. Mai 2011

Lars von Trier: Ausschluss von Cannes Film Festival

"Natürlich, er hat falsche Dinge getan, aber ich kann ihn auch sehen, wie er da am Ende in seinem Bunker hockt. Ich glaube, ich verstehe den Mann. Er ist nicht unbedingt das, was man einen guten Kerl nennt. Aber ich verstehe vieles an ihm und kann mich sogar ein bisschen in ihn einfühlen."

Für diese Worte ist Lars von Trier am Mittwoch Morgen vom Film-Festival in Cannes ausgeschlossen worden. Inwiefern er die Worte ernst meint ist fraglich. Das er ein Misantroph ist, ist nichts neues. Das er wegen seiner schweren Depressionen schon bereits im Krankenhaus war, ist ebenfalls bekannt. Das man seine Aussage nicht teilen kann sollte klar sein. Inwiefern man ihn - und vor allem in seinem psychischen Zustand, der offenbar immer noch nicht ganz auf der Höhe ist, - ernst nehmen sollte ist eine andere Sache. In dem oben verlinkten Video kann man jedenfalls wunderbar sehen, wie er sich um Kopf und Kragen redet.
Eines ist jedoch klar: Trier hat sich damit keinen gefallen getan und wird vielleicht nie wieder nach Cannes eingeladen.

Dienstag, 17. Mai 2011

TV-Tipp: Das Model und der Freak

(c) Pro 7
Wer Nachmittags zwischen 16:00 und 17:00 unter der Woche nichts sinnvolleres zu tun hat, sollte sich einmal die Sendung Das Model und der Freak auf Pro 7 ansehen. Vor ein paar Jahren kam die Stylingshow noch zur Primetime. Nachdem sie da aber erstens nicht gerade den besten Ruf weg hatte und zweitens nicht die besten Quoten einfuhr, wurde die neue Staffel deshalb offenbar kurzerhand in das Nachmittagsprogramm verlegt. Ich selbst hab das auch erst gestern Abend zufälligerweise in der Vorschau mitbekommen.
Wer einmal sehen will, wie ein alternativer Nerd zum Pseudo-Hipster oder Teilzeit-Britpopper umgestylt wird ist bei der Dokushow an der richtigen Adresse. Fremdschämen und die Chance sich einmal richtig über andere Menschen lustig zu machen sind inklusive.

Sonntag, 15. Mai 2011

Filmkritik: Thor - Der Hammer Gottes (2009)

DVD Cover (c) KSM GmbH
Als ich den Film in der Videothek gefunden hatte, dachte ich zuerst, dass wieder The Asylum zugeschlagen hätte und einen Ripoff von Thor rausgebracht hat. Und tatsächlich, das haben sie (wie konnte man es auch anders erwarten?) – allerdings ist das nicht dieser Film hier. Zuhause noch einmal nachgestöbert hab ich festgestellt, dass dieser Film eigentlich bereits von 2009 ist – und im Original Hammer of the Gods heißt. Also kein Ripoff des erfolgreichen Kinofilms, sondern ein zwei Jahre alter Film, bei dem es nur grundsätzlich auch um die Nordische Sage geht. Der DVD-Publisher KSM GmbH dachte sich aber wohl, dass es ein geschickter Schachzug ist, den Film zum Kinostart von Thor noch einmal neu aufzulegen. Dreister weise auch gleich mit einem passenderen Titel: Thor – Der Hammer Gottes. Dazu schnell ein Cover entworfen wo einen Muskelprotz samt Wikingerschiff zu sehen ist. Nicht einmal The Asylum haben das mit ihrem Machwerk besser hinbekommen.
Zur Story: Thor und einige Wikingerkollegen fahren zusammen über das Meer auf eine Insel, die am Ende der Welt liegt. Dort suchen sie nach dem legendären Hammer Mjöllnir, der demjenigen, der ihn trägt, Unbesiegbarkeit  verspricht. Als sie auf der – vermeintlich unbewohnten Insel - angekommen sind, treffen sie auf eine Gruppe verängstigter Einwohner die behaupten von Monstern terrorisiert zu werden. Thor und der Rest der Gruppe glaubt dies zunächst nicht. Als aber zwei ihrer eigenen Leute diesen Monstern - eine Art Wölfe - zum Opfer fallen, bringt sie das zum Umdenken. Als sich dann auch noch herausstellt, dass die Dorfbewohner eigentlich gar nicht die sind, für die man sieht hält, eskaliert die Lage.

Abgesehen von dem Namen hat der Film rein überhaupt nichts mit dem aktuellen Kinofilm, bzw. dessen Geschichte zu tun. Es ist eine eigene Geschichte rund um Thor und seinen Hammer Mjöllnir. Die Story ist an sich gar nicht so schlecht, genau wie die Darsteller, die prima in ihre Rollen passen. Größtes Manko bleibt meiner Meinung nach jedoch die Umsetzung. Obwohl man dem Regisseur grundlegende Fähigkeiten absprechen kann, bleibt der Film sehr hölzern. Die Effekte sind oft gerade noch akzeptabel, oft aber schon lächerlich, wie die Darstellung der Wölfe, wo schwarz angemalte Männer mit Wolfsmasken, die aus einem Karnevalsladen stammen könnten, rumrennen und grunzen. Dem gegenüber stehen jedoch wieder sehr atmosphärische Bilder einer tristen Winterlandschaft. Hauptgrund, warum der Film nicht besser geworden ist, ist wohl die Tatsache, dass es einfach nur ein TV-Film ist und sicher nicht viel Budget vorhanden war.
Besonders aufgefallend ist dabei der Gewaltgrad. Eingestuft ist der Film von der FSK mit einer Freigabe ab 12 Jahre. Nachzuvollziehen ist dies nicht: Enthauptungen, aufgeschlitzte Körper, aufgespießte Köpfe  und Leichen gibt haufenweise. Eine Freigabe von 16 oder gar 18 hätte mich nicht verwundert. Der komplexen Welt der nordischen Mythologie wird der Film mit Sicherheit nicht gerecht, ein netter Versuch war es aber auf jeden Fall. filmdetails

Mittwoch, 11. Mai 2011

Eurovision Song Contest 2011 - ESC Düsseldorf

Nachdem gestern bereits das erste Halbfinale stattgefunden hat, stehen jetzt einige der Finalisten fest, die Samstag in Düsseldorf antreten werden. Darunter auch wieder wie gewohnt einige seltsame Acts sowie die Schweiz mit einer Art Lena-Kopie.
Morgen, am Donnerstag den 12. Mai, wird dann das zweite Halbfinale stattfinden, bei dem der Rest der Künstler gewählt wird, die Samstag auftreten.
Lena als Siegerin muss sich selbstverständlich nicht qualifizieren, genau wie diverse andere Länder, die zu den Hauptgeldgebern zählen.

  • Eurovision Song Contest 2011, Samstag 14. Mai, 20:15 ARD

Samstag, 7. Mai 2011

Léon Remake Colombiana: Erster Trailer

Léon der Profi bekommt ein Sequel. Naja fast zumindest, denn Quasi-Sequel wäre in diesem Fall wohl die passendere Bezeichnung. Quasi deshalb, weil Luc Besson nicht mehr die Rechte an Léon besitzt. Colombiana wird der neue Film heissen und voraussichtlich im Herbst diesen Jahres ins Kino kommen. Dabei wird es um eine Auftragsmörderin gehen, die den Tod ihrer Familie rächen will. An dieser Stelle nimmt der Film auch Bezug zum Original von 1994 auf. Geändert wurde jedoch soviel, dass der Streifen - offenbar vor allem um Rechte-Streitereien aus dem Weg zu gehen - nicht mehr wirklich mit dem Kultfilm in Verbindung gebracht werden kann. Abgesehen davon dass Jean Reno nicht mehr mitspielt (dies natürlich auch aus Storytechnischen Gründen) heisst Mathilda nicht mehr Mathilda und ist eine jetzt Schwarze die von Zoe Saldana gespielt wird. Zoe Saldana dürfte den meisten aus der Hauptrolle als weiblicher Navi in Avatar bekannt sein. Regie wird Olivier Megaton führen, den aufmerksame Kinobesuchern bereits als Regisseur des dritten Transporter-Teils kennen dürften.
(c) 2011 TriStar Pictures

Ob man ein Quasi-Sequel von einem Meisterwerk wie Léon jetzt gut oder schlecht findet muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Trailer verspricht auf jedenfall einiges an Action und eine dramatische Story. Diese wird sich aber mit Sicherheit eher auf dem Niveau von Taken, Der Transporter oder From Paris with Love befinden und nicht an wie Luc Bessons Meisterwerk Léon der Profi heranreichen.

Einen gestern erschienen HD-Trailer gibt es hier

Freitag, 29. April 2011

Filmkritik: New Kids (2010)

Wenn man an Holland denkt kommen einen meist drei Dinge in den Sinn: Wohnwagen, Käse, und Kiffen. Neuerdings sollte man sich aber noch einen vierten Begriff merken: New Kids. Entstanden aus einer Reihe Sketche, die auf Comedy Central laufen, hat es die Truppe tatsächlich zu einem eigenen Kinofilm geschafft. Die New Kids zu beschreiben ist hingegen gar nicht so leicht. Am ehesten passt es wohl, wenn man sich die Kreuzung eines niederländischen Tom Gerhards mit Captain Picard aus Sinnlos im Weltraum vorstellt. Kurz gesagt: Assiges auftreten, kombiniert mit herablassenden Sprüchen und fehlendem Respekt gegenüber allem und jeden.
(c) comedy central
Die Story ist kurz erzählt: Die New Kids, bestehend aus fünf niederländischen Kleinstadt-Assis, verlieren ihren Job. Nachdem das Arbeitslosengeld für Dosenbier und Hundefutter aufgebraucht ist, gleichzeitig aber die Lebenshaltung immer teurer wird, entschließen sich die Freunde einfach rein gar nichts mehr zu zahlen. Nach einiger Zeit haben sie dadurch die Aufmerksamkeit eines TV-Teams erlangt, welches sie von nun an begleitet. Ohne es gewollt zu haben werden die New Kids von nun an Idol einer neuen Revolution, die sich gegen die schleichende Inflation und Armut in Europa wehrt.
Puh, was soll man dazu sagen? Eigentlich hatte ich nicht vor unbedingt einen Kinofilm von den New Kids zu sehen, auch wenn die Clips teilweise ganz lustig waren. Die Neugier war allerdings dann doch größer. Und es ist fast peinlich es zuzugeben, aber ich bereue es nicht ihn gesehen zu haben. Wenn man sich den Film mit dem Ziel anschaut unterhalten zu werden - und zwar wirklich nicht anderes und dies obendreien noch auf niedrigem Niveau - wird man vollens bedient.
Der Hintergrund der Geschichte ist jedoch gar nicht so lustig: Steigende Arbeitslosenzahlen und immer höher werdende Preise für Benzin und Lebenshaltung treiben die New Kids in den Wahnsinn und am Ende in den Krieg mit dem eigenen Land. Umgesetzt ist das ganze jedoch - und alles andere würde nicht passen - wie ein etwa 90 Minütiger New Kids Sketch. Beleidungen, Pöbeleien und deftige Splattereffekte gibt es somit im Minutentakt. Wer die Sketche mag wird diesen Film lieben - alle andere sollten jedoch von einem Kinobesuch besser absehen, Jungäää! filmdetails

Donnerstag, 28. April 2011

South Park - Start 15. Staffel

(c) comedy central
Nachdem es zwischendurch unsicher war ob die Serie überhaupt weiter geht, startet heute die neue Staffel von South Park. Ansehen kann man sich das ganze in der Originalsprache bei den South Park Studios Deutschland.
Den Anfang der Staffel macht eine Episode, bei der Apple-Gründer Steve Jobs Hauptteil der Story ist. Insbesondere Apples Terms of Use sowie der eingebaute iPhone Ortungsdienst kommen dabei, wie zu erwarten, nicht besonders gut weg. Angereichert wird die Folge mit Elementen aus dem Horrofilm The Human Centipede, bei dem ein verrückter Wissenschaftler drei Leute zu einem menschlichen Hunderfüssler aneinandernäht. Der Humor ist wie gewohnt derbe, enthält aber viele ein- und zweideutige Anspielungen auf aktuelle Ereignisse und natürlich die obligatorische Moralpredigt am Schluss - diesmal gehalten von Kyles Vater.

Dienstag, 26. April 2011

Filmkritik: Faust - Eine deutsche Volkssage (1926)

Als aktuellen Filmtipp kann man Faust - Eine deutsche Volkssage sicher nicht bezeichnen: fast 90 Jahre hat der Film inzwischen auf dem Buckel. Trotzdem - oder gerade deswegen - sollte zwischen all den neuen Filmen aber auch einmal ein richtig alter Film rezensiert werden. Deshalb an dieser Stelle eine Filmvorstellung eines etwas ungewöhnlichen Films.
Jeder Mensch hat den freien Willen gut oder böse zu sein. Darum geht es in der Wette, die Erzengel Michael und der teuflische Mephisto abschließen. Wer von den beiden den Gelehrten Faust auf seine Seite bringen kann, der hat gewonnen. Als in der Stadt die Pest ausbricht und Faust kein Gegenmittel hat, stößt er zufällig auf ein mysteriöses Buch. Mit dessem Hilfe gelingt es ihm Mephisto anzurufen, der ihm unendliche Macht verspricht. Um diese zu bekommen, muss er jedoch einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Mit der guten Absicht mit Hilfe der erlangten Macht den Leuten in der Stadt ein Heilmittel für die Krankheit zu bringen wird Faust jedoch immer tiefer in den Sog des Bösen gezogen. Eine Medizin für die Pest gefunden zu haben reicht ihm bald nicht mehr: Faust will mehr. Als nächstes will wieder seine Jugend zurück. Das dies nicht gut gehen kann, stellt sich bei einem Besuch in seiner Heimatstadt bald heraus.

Faust ist nach Tabu - A Story of the South Seas und Nosferatu der dritte F. W. Murnau Film, den ich überhaupt gesehen habe. Dabei war er gleichzeitig auch der letzte Film, den Murnau in Deutschland gedreht hat und ist - meiner Meinung nach - sogar noch ein ticken besser als der bereits geniale Nosferatu. Bei diesem hat mich persönlich an manchen Stellen das Overacting der Schauspieler gestört, was hier weitaus dezenter von statten geht. Vergleichbar mit einem Tonfilm ist es natürlich nicht, weil bei einem Stummfilm es nun einmal im Prinzip der Sache liegt, dass fast alles über die Mimik und Körpersprache laufen muss. Trotzdem wirken die Darsteller insgesamt aber vertrauter mit der Technik und Murnaus Kamera konzentriert sich nicht allzusehr auf die Akteure ansich. Besonders hervorzuheben sind auch die Spezialeffekte wie Doppelbelichtungen, geschickte Beleuchtung oder der großartige Bühnenbau. Das Murnau seiner Zeit voraus war wird einem immer wieder bewusst, wenn man sieht, was er mit - nach heutigen Maßstäben sehr primitiven Filmtechnik - damals geschaffen hat. Faust ist aber nicht nur aus historischer Sicht ein Meisterwerk: Auch Unterhaltungstechnisch kann er locker mit vielen aktuellen Werken mithalten. Einzig die altedeutsche Schrift auf den Texttafeln strengt das Lesen doch etwas an. Jeder der sich für Filme abseits des Mainstreams interessiert sei Faust deshalb dringenstens empohlen. filmdetails

Mittwoch, 13. April 2011

Filmkritik: Der Koloss von Konga (1978)

(c) starlight film
Nachdem ich vor einiger Zeit Ape gesehen hatte, hätte ich eigentlich vorgewarnt sein müssen was Filme mit Riesenaffen aus Asien angeht. Trotzdem konnte ich es mir dann doch nicht verkneifen zuzugreifen, als ich die DVD von Der Koloss von Konga auf einer Film-Börse für gerade mal 1,50 Euro entdeckt hatte. Vor allem die Aufmachung im Pappschuber inklusive Artcard (komischerweise mit italienischen Text) hatten es mir angetan. Nachdem ich den Film nun gesehen habe würde ich allerdings fast behaupten, dass Starlight-Film für die kompletten Rechte des Filmes auch nicht wesentlich mehr gezahlt haben dürfte als ich für die DVD. Das wertvollste ist definitiv die Verpackung. Ein fader Beigeschmack irgendwie betrogen zu worden sein bleibt somit, auch wenn der Film durchaus unterhaltend war. Einzuordnen ist der Film irgendwo zwischen Selten so einen Scheiss gesehen und Kann mal wer vorspulen. Trotzdem, wir blieben hart und haben das Mach Meisterwerk komplett gesehen - wobei sich das offenbar ähnlich wie mit einem Unfall verhält: Man will eigentlich gar nicht hinsehen, aber irgendwie guckt man dann doch. Katastrophentourismus auf DVD sozusagen.
Aber der Reihe nach: Der Film beginnt damit, dass ein Professor erzählt, dass auf einer abgelegenen Insel im Pazifik von Zeit zu Zeit ein Riesenaffe erwacht. Dieser schläft unter der Erde (!) und gräbt sich bei Gelegenheiten aus, um das eine oder andere Eingeborenen-Dorf in Schutt und Asche zu legen. Was nun kommt ist im Prinzip eine Kopie von King Kong mit ein paar kleinen Änderungen, damit der Zuschauer das Gefühl bekommt etwas neues gesehen zu haben: Zunächst wird  eine Expedition gestartet um den Pekingmenschen "Utam" - so wird der Affe genannt - nach Hongkong zu bringen, um ihn dort gewinnbringend in einer Schau auszustellen. Da der Affe jedoch wirklich enorm groß ist, haben die Abenteurer schon bald alle ziemliche Angst vor dem Tier und fliehen zurück in die Zivilisation. Alle? Nein - der Expeditionsleiter Johnnie Fang bleibt im Dschungel zurück, da er die Flucht wortwörtlich verpennt. Fang sucht nun alleine weiter und trifft dabei auf eine Frau namens Samantha, die schon seit ihrer Kindheit im Dschungel lebt. Samantha pflegt eine sehr innige Beziehung zu Utam, den anderen Tieren des Dschungels und der Natur insgesamt (Trotzdem ist sie stets geschminkt und unter den Armen rasiert). Nachdem Johnnie und Samantha sich verlieben, überredet er sie, Utam dazuzubringen, mit ihnen gemeinsam nach Hongkong zu reisen. Trotz einige Bedenken willigt sie ein, woraufhin Utam mit einem Schiff aufs Festland gebracht wird. Dort nimmt jedoch das Chaos seinen Lauf, als der Affe bemerkt, dass er lediglich nur für kommerzielle Zwecke mißbraucht wird und obendreien Samantha von der zivilisierten Bevölkerung schlecht behandelt wird. Das Finale gibt es dann - genau wie bei King Kong - auf einem Hochhaus.

Trotz eindeutiger Schwächen im Bereich Technik, Story und schauspielerischer Leistung ist der Film durchaus unterhaltsam und nicht ganz so lächerlich wie Ape. Gut ist der Film allerdings trotzdem nicht, wobei es aber immerhin mal interessant ist einen Hongkong-Kinofilm zu sehen, der nicht mit Triaden oder Ninjas zu tun hat. Wer einmal einen Shaw-Brothers Film sehen will, der zur Abwechslung nicht im Martial-Arts-Genre spielt, kann bedenkenlos zugreifen. Besonders bei dem Preis. filmdatails

Montag, 11. April 2011

Filmkritik: I Spit on your Grave (2010)

(c) Family of the Year Productions
Bei einigen Filmen hätte man noch vor einigen Jahren nicht einmal im Traum daran gedacht, dass sie jemals ein Remake hervorbringen würden. Dazu zählt zum Beispiel auch der relativ trashige I Spit on your Grave. Bereits in der Orignalfassung ein sehr fragwürdiger Film hat er damals ein ganz neues Subgenre geschaffen hat, den Rape and Revenge Film. Dabei ist der Name Programm: Eine Frau wird in der ersten Hälfte des Filmes vergewaltigt und rächt sich daraufhin in der zweiten Hälfte an ihren Peinigern. In der Originalfassung hat sich die Vergewaltigung der Hauptdarstellerin auf gefühlte 40 Minuten gestreckt - der anschließende Racheakt war jedoch nicht minder kürzer und weniger brutal. Das so ein Film ein Remake bekommt ist schon erstaunlich - noch erstaunlicher ist es aber, dass das Remake besser als der Original ist. Sensibel mit dem Thema umgehen tut zwar auch dieser nicht - technisch und schauspielerisch ist er aber gut umgesetzt. Ein brutaler Horrorfilm ist es selbstverständlich immer noch - aus filmischer Sicht kann man ihm das aber nicht vorwerfen.
Jennifer ist eine Buchautorin und möchte in einem abgelegenden Ferienhaus für einige Wochen verweilen um an ihrem neuen Buch zu schreiben. Eines Abends wird sie in ihrer einsamen Hütte von ein paar Einheimischen Männern aufgesucht, die sie extrem belästigen. Nachdem sie entkommen kann und den Sheriff zur Hilfe holt, denkt sie das schlimmste überstanden zu haben. Womit Jennifer jedoch nicht gerechnet hat ist, dass der Provinzsheriff der größte Psychopath von allen ist und ihr das schlimmste nun bevorsteht. Nur durch Glück überlebt sie die Tortur und kann entkommen. Jennifer sucht nun in einer kleinen unbewohnte verfallenen Hütte im Wald unterschlupf. Nachdem sie wieder auf den Beinen ist, startet sie ihren grausamen Rachefeldzug gegen die Männer.
I spit on your Grave ist ein brutaler Schocker, der selbst nach mehrmaliger Vorlage bei der FSK keine entgültige Freigabe bekam. Wundern tut es wohl keinem: Nicht nur, dass die komplette Thematik wie Vergewaltigung und Rache alleine schon fragwürdige Aufhänger für die Gewaltorgien sind, es wird auch alles stets sehr detailliert gezeigt. Trotzdem ist der Film nicht wirklich schlecht, was vor allem an den glaubwürdigen Charakteren und deren Entwicklung liegt sowie an der schauspielerischen Leistung aller Beteiligten. Trash-Atmosphäre wie beim Original kommt zu keinem Zeitpunkt auf. filmdetails

Donnerstag, 7. April 2011

Filmkritik: Machete (2010)

(c) Troublemaker Studios
Machete ist einer der Filme, bei denen man schon in den ersten 2 Minuten sagen kann, ob er einem gefällt oder nicht. Und mit Sicherheit wird er sehr vielen Leuten nicht gefallen. Machete nämlich ein stupider, gewalttätiger und dreckiger Film - gedreht im Stil eines mexikanischen Exploitationfilmes aus den Achtzigern. Ein Genre, bei dem es einem schon fast peinlich ist zuzugeben, dass man es kennt. Eine Filmgattung, die Perlen wie Mörderische Frauen herausgebracht hat. Kurz gesagt: Filme die man nie gesehen haben muss.
Um das Ganze noch besser schäbiger aussehen zu lassen, wurden bei Machete wie bei Planet Terror noch nachträglich Kratzer auf dem Filmmaterial verewigt. Die Effekte sind oft aufgesetzt dafür aber stets blutig. Und Explosionen gibt es sobald ein Auto nur leicht gegen die Wand fährt. Realismus? Fehlanzeige. Zusammengefasst ein Film, der trashiger kaum sein könnte. Trotzdem, oder besser gesagt genau deshalb, hat Robert Rodriguez mit Machete erneut ein kleines Denkmal für das Trashkino der 70er und 80er Jahre gesetzt. Meiner Meinung nach wurde in Machete sogar das perfektioniert, was in Planet Terror begonnen wurde.
Zur Story - auch wenn sie eigentlich nebensächlich ist: An der Grenze zwischen Texas und Mexiko herrscht Krieg. So jedenfall bezeichnet Senator McLaughlin (sehr bösartig gespielt von Robert De Niro) die aktuelle Situation. Als Parasiten, Maden und Kakerlaken titurliert er mexikanische Einwanderer, die versuchen illegal die Grenze nach Texas zu überschreiten, um sich dort ein paar Kröten als Hilfsarbeiter zu verdienen. Das jemand wie der Senator auch Feinde hat sollte somit niemand verwundern. Von einen dieser vermeintlichen Feinden bekommt dann auch unser heruntergekommende Einzelkämpfer-Antiheld Machete das Angebot McLaughlin für 150 000 Dollar umzubringen. Das Ganze soll bei einem seiner Wahlkampf-Auftritte stattfinden. Doch dann kommt alles anders: Machete wird Teil einer riesigen Verschwörung und alsbald von beiden Seiten verfolgt.
Die Rolle des Machete ist dem ehemaligen From Dusk Till Dawn-Barkeeper Danny Trejo wie auf den Leib geschrieben - und vermutlich hat Robert Rodriguez das sogar auch gemacht. Über die gesamte Laufzeit von ca. 100 Minuten wird einem zu keinem Zeitpunkt langweilig. Der Film hat ein durchgehendes Feuerwerk an Actionszenen zu bieten, die übertriebener nicht sein könnten. Kombiniert mit dem dreckigen Look eines alten Low-Budget Filmes ist Machete nahezu perfekt, für das was er sein will. Viele Leute werden aber sicher genau aus dem Grund nicht viel mit ihm anfangen können, wer aber Planet Terror schon mochte, wird Machete lieben. filmdetails
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