Freitag, 4. Februar 2011

Filmkritik: Die Wiege des Bösen (1974)

Baby im Anmarsch (c) Larco Productions
Endlich - nach 11 Jahren - bekommen Lenore und Frank ihr zweites Kind. Nachdem Frank seine Frau voller Vorfreude in den Kreissaal gebracht hat, kommt jedoch alles anders: Die Geburt dauert mehrere Stunden was nicht nur Frank, sondern auch die Ärzte beunruhigt. Dann geht es allerdings ganz schnell: Ein Arzthelfer stürzt schwerverletzt aus dem Kreissaal und bricht zusammen. Als Frank nachsieht, was darin vorgefallen ist, kann er es kaum glauben: Das Baby hat das ganze Personal getötet und ist durch einen Lüftungsschacht in die Freiheit geflogen. Allein Lenore konnte offenbar mit Glück überleben.
Ab hier kommt natürlich die Polizei ins Spiel, die in ihrer Plan- und Ratlosigkeit auch gleich anfängt zu spekulieren, was mit dem Baby passiert sein könnte. Nach einigen Nachforschungen wird vermutet, dass eventuell Umweltgifte aus dem Baby ein Monster gemacht haben könnten. Wenn man aber gleichzeitig sieht, dass Frank gefühlte 10 Schachteln Zigaretten alleine in der ersten Hälfte des Filmes wegraucht, wäre das naheliegenste, dass die Mutation durch seine permamente Qualmerei entstanden ist. Besonders bizarr ist dabei eine Szene im Krankenhaus(!), bei der jemand direkt neben dem rauchenden Frank steht und sich gleichzeitig über den ganzen Smog und die bösen Umweltgifte in der Stadt empört.
Ab hier passiert in der Story eigentlich nicht mehr so arg viel. Frank will - genau wie die Polizei - das Baby am liebsten tot sehen. In Lenore jedoch erwachen die Mutterinstinkte, weshalb sie das Baby - nachdem es zuvor noch mordend durch die Stadt ging, bzw. kroch - bei sich aufnimmt und im Keller einer Art Kinderzimmer einrichtet. Nachdem Frank das mitbekommt geht er wutentbrannt mit einer Pistole bewaffnet in den Keller um die abartige Mutation seiner Lenden zu erschießen - dabei kommt jedoch nur noch ein weiterer Mensch ums Leben und das Baby kann erneut fliehen Dieses mal in die Kanalisation von Los Angeles, wo auch das Finale stattfindet, bei dem Frank seinen väterlichen Beschützerinstinkt wiederfindet.
Irgendwie weiss man nicht so recht was man von diesem Film halten soll. Trotz der ziemlich kranken Thematik und abgedrehten Story hält sich die Brutalität in Grenzen, bzw. wird oft nur angedeutet. Die meiste Zeit wirkt der Film eher unfreiwillig Komisch - z. B. das, wie bereits erwähnt, Frank sich alle Nase lang eine Zigarette ansteckt und später auch noch anfängt bei jeder Gelegenheit Schnapps zu trinken. Darüber hinaus wirkt der Film einfach billig gemacht - beispielsweise sieht man das Baby gerade mal in 3 Szenen für den Bruchteil einer Sekunde. Wobei das bei der schlechten Maske auch gut so ist. Leider gibt sogar imdb keine Daten bezüglich des Budgets her, was mich doch sehr interessiert hätte.
Was jedoch positiv heraussticht, ist die Qualität der DVD, die stets ein sehr scharfes Bild liefert und nur in dunklen Szenen leicht körnig wirkt. Normalerweise ist man in dem Genre ja nicht einmal überrascht, wenn der Film lediglich einfach von eine 1:1 Kopie der VHS ist, die auf DVD verewigt wurde. Hier wurde offenbar das orignal Filmmaterial verwendet und damit eine neue DVD gemasterd. So gesehen ist der Film zumindest technisch gesehen eine erfreuliche Ausnahme. Fans von 70iger Jahre Horrorfilmen können also unbedenklich zugreifen - alle anderen sollten um diesen Film besser einen Bogen machen.

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