Montag, 7. Februar 2011

Filmkritik: Double Dragon - Die 5. Dimension (1994)

Die Lee-Brüder: Hauptsache die Frisur stimmt
(c) Threshold Entertainment
Die Welt im Jahre 2007: Die Welt steht kurz vor dem Abgrund. Nach heftigen Erdbeben und politischen Unruhen ist sogut wie alles zerstört und die Großstädte der Welt wurden zum großen Teil neu formiert. Tokio ist jetzt zum Beispiel New Tokyo und Los Angeles wurde zu New Angeles. Und genau hier spielt auch die Story: Die beiden Kampfsportler-Brüder Jimmy und Billy Lee kommen über Umwege an eine Hälfte des legendären Double Dragon Amuletts ran. Dieses gibt dem Besitzer Macht über Körper und Seele. Da die Macht aber für einen Menschen alleine zu groß ist, wurde das gute Stück vor langer Zeit in zwei Teile geteilt - damit ein Besitzer nur die Macht über je eine der beiden Dinge verfügt. Natürlich sind sie nicht die einzigen, die Interesse daran haben, dass komplette Medallion zu besitzen: Der bösartige Großkapitalist Kogo Shuko (Robert Patrick) besitzt die andere Hälfte und setzt nun alles daran den Lee Brüdern ihre Hälfte abzunehmen, damit er das Amulett komplettieren kann und die Weltherrschaft an sich reissen kann.
Double Dragon ist aus dem Jahre 1994, wirkt aber wie ein Relikt aus den 80igern. Erschienen ist er in einer Zeit als es die erste Schwemme von Computerspielverfilmungen gab (etwa 10 Jahre später gab es die zweite, ausgelöst durch Uwe Boll - dazu ein anderes mal mehr) - darunter Super Mario Bros, Street Fighter oder Mortal Kombat. Qualitativ waren die Filme alle ziemlich mies - und hatten obendrein praktisch nie etwas mit der Geschichte des Spielevorbildes zu tun. Hauptgrund war wohl, dass viele Produzenten das schnelle Geld gewittert haben (auch wieder eine parallele zu Uwe Boll) und sich deshalb mit Lizenzen zu Spielen eingedeckt hatten.
Wie auch immer - Double Dragon macht da keine Ausnahme. Der Film hat - bis auf die Lee-Brüder - nichts mit den Spielen zu tun. Dafür wurde allerdings zum Kinofilm das Spiel "Double Dragon V" rausgebracht. Welch verdrehte Logik, einen Kinofilm zu einer Videospielreihe zu machen, da der Film aber herzlich wenig mit den eigentlichen Spielen zu tun hat, wird wiederum ein Spiel zum Film entwickelt.
Wer dem Charme dieser harmlosen 80iger / 90iger-Fantasyactionfilme erlegen ist, sollte sich Double Dragon einmal ansehen - wer einen guten Film erwartet besser nicht. Wenn man sich mal überlegt, dass etwa zur selben Zeit Filme wie Jurassic Park oder Terminator 2 in die Kinos kamen, wundert man sich gleich noch einmal mehr über die schlechten Effekte, Masken oder die Story. Gerade Robert Patrick - der drei (!) Jahre vorher den großartigen Terminator 2 gedreht hat - muss sich bei Double Dragon wortwörtlich im falschen Film gefühlt haben.

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